Al Stübler am 20.02. mit Big Band Ice T ab 20.00Uhr in der Stadthalle in Eislingen, anlässlich der Jahresfeier des Musikvereins.

Pfarrer bringt Stein ins Rollen

Wer sich für die hiesige Musikszene interessiert, kommt an Al Stübler nicht vorbei. Der Eislinger begeistert als Keyboarder und Sänger seine Fans seit vier Jahrzehnten, derzeit mit seiner aktuellen Band „Al Inclusive“.

SABINE ACKERMANN |

„Stell dir vor, all die Leute lebten ihr Leben in Frieden“, heißt es in einer Liedzeile von Lennons Welthit „Imagine“ und ist auf Albert „Al“ Stüblers Homepage zu lesen. Zudem steht da noch Schockstarre . . . und Praying for Paris. Dieser schlicht gehaltene, aber dennoch sehr aussagekräftige Eintrag passt zu Al Stüblers Wesensart. Bedacht um Harmonie und Teamgeist ist mit ihm gut Kirschen essen.

Denn wer kann schon von sich behaupten, dass er kaum der Pubertät entwachsen bis zum heutigen Tag zahlreiche Bands mit professionellem Gesang und Tastenspiel bereichert hat. Aktuell ist er singend und am Piano mit seiner Band „Al-Inclusive“ unterwegs. Mit dabei: seine Lebensgefährtin, die Sängerin Bea Keim, Alex Knosper an der Gitarre und Achim Langner an den Drums. Zudem bucht man ihn immer wieder als versierten Pianisten, so begleitete er lange Jahre die Frauengruppe „Dreist“ (bis 2011), war mitunter sogar der einzige Mann im ausverkauften Saal. Den musikalischen Stein ins Rollen brachte der ehemalige Pfarrer Erne aus Eislingen, der Al Stübler als Konfirmanden kennenlernte. Damals stand er noch als Gitarrist und Schlagzeuger mit seiner ersten Band auf der Bühne, hatte 1970 seinen ersten Auftritt im Gemeindehaus Eislingen und war sogar als Trompeter im Posaunenchor fleißig am Üben.

„Doch mein Ziel war allerdings immer Orgel zu spielen. Als ich schließlich meine erste ,Hammond‘ bekam, gründeten wir die Gruppe ,Coram Publico‘ und erhielten sogar bei der Firma Intercord einen Schallplattenvertrag“, erinnert sich Al Stübler an die Anfänge zurück. Bodensee nannten sie sowohl ihr Erstlingswerk, als auch ihre Tour 1972. Allerdings war das Leben im VW-Bus nicht so einfach, die Band löste sich auf. Anschließend spielte er mit Werner Dannemann und Reiner Oliva in der Band „Dogsroad“, die Lieder mit deutschen Texten schrieben. Daneben arbeitete der Keyboarder und Komponist in einem Stuttgarter Musikhaus, wo er auf viele Musiker traf unter anderem auf Uriah-Heep-Rocksänger John Lawton. Und dieser erkannte sein Talent, holte ihn für eine LP-Produktion ins Tonstudio. Weitere Highlights waren Auftritte im Vorprogramm von „Fools Garden“ und die Anfrage des SWR, unter dem Motto „Legends of Pop“ gemeinsam mit der Spencer Davis Group aufzutreten. „Als die Zeit der Synthesizer begonnen hatte, war ich fasziniert von der neuen Technik, mit der es möglich wurde, am Computer eigene Songs aufzunehmen“, betont Al Stübler, der Gema-freie Musik für Werbefilme und Videos produziert. Mit seinem ersten eigenen Album „Time“ und den zwölf gefühlvollen Popsongs hat sich der 62-Jährige einen langgehegten Traum erfüllt. Seine 1980 gegründete Musikschule im Hause Piano Deininger erfreut sich großer Beliebtheit.

Sein Leben besteht noch immer aus Musik. Ob Einsätze auf Hochzeiten und zu Fasching mit den Tanzbands „Al-Stars“ oder „Flamingos“ oder die Zeit, als Al Stübler mit den „Time Passengers“ auf Events die alten Rocksongs aufleben ließ – schön war es immer. „Für die Abendgottesdienste der Oberhofenkirche hat er mit Matthias Ade die Ex-Band „Coram Publico“ auferstehen lassen: „Ich dachte, wenn ich ab und zu in der Kirche spiele, bin ich auf der sicheren Seite.“